Schön, dass Sie hier sind, seien Sie willkommen! Gerade herrscht bei mir große Freude vor! Gleich mehrere Gründe dafür: Dimitré Dinevs neuer, lange erwarteter Roman, ist soeben frisch erschienen, und er ist auf der Longlist zum Österreichischen Buchpreis platziert! Der Standard Hier.
Ich gratuliere natürlich allen Nominierten, gesondert Hanno Millesi, an dessen Beitrag für das "europabrevier grenzenlos" des Andiamo-Verlags Mannheim ich mich gut erinnere ("Dir zuliebe").
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Dimitré Dinev, Foto: Bernhard Wondra |
Mein Favorit ist "Zeit der Mutigen", eine Essenz aus einem fast 57 Jahre währenden europäischen Leben, niedergeschrieben während einer Zeitspanne von rund 13 Jahren. "Ein Jahrhundertbuch", wie sein Verlag pointiert.
Zeit der Mutigen -
Danke Österreich! Und danke Schweiz!
Und weiter: Meinrad Braun hat einen hinreißenden "frühen Western" bereits vor einiger Zeit veröffentlicht. Links zum Buch und zum Autor weiter unten.
Schließlich: Ich selbst habe eine neue
Kurzgeschichte "Heimreise" bei einem literarischen Wettbewerb
eingereicht. Mich hat das Thema angesprochen. Am 22. August 2025 wurde
"Heimreise" im Mannheimer Morgen veröffentlicht. Ausgesucht von einer Jury aus der Kulturredaktion. Nun hatte die Leserschaft die
Qual der Wahl sechs "Preisträgerinnen und Preisträger" online zu bestimmen. Das Ergebnis steht nun fest.
Ich gratuliere Andreas Salewski, Annika Reinhardt, Regina Rothengast, Peter Mudra, P.M.L. Müller. Und freue mich über den dritten Platz. Danke Mannheim!
Die Preisverleihung zur sechsten Ausgabe des literarischen Wettbewerbs findet am
Freitag, 10. Oktober, 18 Uhr, im Dalbergsaal der Mannheimer
Stadtbibliothek statt. Dort werden die Texte der sechs Siegerinnen und
Sieger gelesen, moderiert wird der Abend von „MM“-Kulturchef Stefan M. Dettlinger.
Macht und Mensch - Schreibwettbewerb des Mannheimer Morgen - Stories hier zu lesen.
Stimmen zu Zeit der Mutigen:
(...) Zuweilen ist man sein eigener literarischer Rivale: etwa wenn der erste
Roman ein umwerfender Erfolg gewesen ist. Was dann? Zwischen Dinevs Engelszungen, einem Schelmenroman über Migration nach dem Zusammenbruch des bulgarischen Kommunismus, und dem jetzt vorgelegten Werk Zeit der Mutigen
klaffen beinahe zwei Jahrzehnte. Die Chancen, dass der zweite Roman
aus dem Schatten des Vorgängers treten wird, sind indes ausnehmend gut. (...)
Dimitré Dinev (Illustration: Jorghi Poll) erzählt in
seinem neuen Großroman »Zeit der Mutigen« vom langen 20. Jahrhundert auf
beiden Seiten des Eisernen Vorhangs. Dem bulgarischstämmigen Autor, der
13 Jahre an diesem Roman geschrieben hat, gelingt damit ein
Parcoursritt durch die Macht totalitärer Regime, die mit Vehemenz und
Gewalt versuchen, den neuen Menschen zu kreieren.
So etwas wie den neuen Roman des in Bulgarien geborenen Österreichers (...) hat man schon lange nicht mehr gelesen. Dinev wollte aufs Ganze
gehen, mit einem Buch der Bücher, das alle seine Ambitionen als
Schriftsteller und Erfahrungen als Mensch in einer großen, kunstvoll
miteinander verschlungenen Erzählung vereinen würde. 13 Jahre hat er an
seinem Opus magnum geschrieben, und mehr als einmal hat er in dieser
Zeit daran gezweifelt, ob er sein Projekt ins Ziel bringen werden
könnte. Er hat es geschafft - und ist damit völlig zu Recht für den
Österreichischen Buchpreis nominiert.
Interview mit Dimitré Dinev Hier.
Radio: Bayern 2 am 8. September 2025, Christoph Leibold: "Ein fantastisches Buch, ein Opus magnum, fesselnd über nahezu 1200 Seiten."
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Foto: Bernhard Wondra |
Übrigens: Ich bin als Autor und Ex-Herausgeber dem inzwischen vertrauten "literarischen Feld", vor allem allen Autorinnen und Autoren, äußerst dankbar und bleibe allen wortschöpferischen Menschen selbstverständlich eng und nach Kräften unterstützend verbunden. Gute Literatur hat kein Verfallsdatum. Gute Literatur verbindet und verbündet über schwere Zeiten und sich schließende Grenzen hinweg.
Klaus Servene
Du hast doch diesen guten, alten Hunger - du weißt, Sprachen sind Speisen. Marica Bodrožić
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Tipp: Im
Oktober 2024 erschien im Rahmen einer literaturwissenschaftlichen Analyse über die Wirksamkeit von Literatur
in der Gesellschaft eine breit und tief fundierte Habilitationsschrift
von Privatdozentin Dr. Wiebke Sievers (Europa-Universität Viadrina). Am
Beispiel von Vladimir Vertlib, Dimitré Dinev, Julya Rabinowich und Anna
Kim wird gezeigt wie Literatur als Medium der Ausgrenzung und zugleich
des Widerstands dagegen gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen
kann. Auch auf die Rolle des andiamo-Verlags (Mai 2000 bis Dezember 2017) bzgl. der
Unterstützung von Dimitré Dinevs schriftstellerischer Laufbahn wird
hierin eingegangen. Insbesondere auf den Seiten 177-224. Wiebke Sievers: Postmigrantische
Literaturgeschichte - von der Ausgrenzung bis zum Kampf um
gesellschaftliche Veränderung. Online: Open-Access-Zugang, transcript
Verlag, 31. Oktober 2024, ISBN 978-3837672435.