"Flirt mit dem Tod" - "Kotzebues Ende" - zwei Visitenkarten freier Theaterarbeit

 


Uraufführung "Flirt mit dem Tod" am 20. Mai 2016 im Capitol Mannheim 

mit: Guramy, Margarita Zarkova, Michelly Nowlly und Nikola Zarkov.

Regie und künstlerische Leitung: Limeik Topchi.
Ton- und Soundeffekte: Artem Gratchev.
Licht: Reiner Hocke.
Bühnenfotos: Viktor Kehayov, Tatiana Gratchev, Franz Bellmann.
Gedichtvertonung: Guramy
Autor: Klaus Servene

 
Premiere und Zusatzvorstellung im CAPITOL (Casablanca) ausverkauft.
 
 
Kostenfrei - Die vergriffene Broschüre:  
Download Theatertext deutsch und ins Bulgarische übersetzt 
 
Pressestimmen:
 
Mannheimer Morgen: Erotik und Komik mit der Sensenfrau
 
Der schaurige Sensenmann als schöne Frau - aus diesem Umkehrspiel entwickelt sich ein "Flirt mit dem Tod". Das Bühnenstück zwischen Drama und Romanze, Erwartungen und Enttäuschungen feierte am Freitagabend im Mannheimer Capitol Uraufführung. Im kleinen ausverkauften Casablanca-Saal zeigte sich das Publikum von der emotionalen Darbietung der "Unser Theater"-Akteure begeistert. Die Inszenierung hat eine Entstehungsgeschichte, die ihrerseits bühnenreif ist: Mitwirkende Laienschauspieler und der (studierte) Regisseur Limeik Topchi waren bereits dabei, als Hansgünther Heyme, ehemaliger Intendant des Ludwigshafener Pfalzbau-Theaters, im letztjährigen Sommer als deutsch-bulgarisches Gemeinschaftsprojekt Shakespeares Drama "Der Sturm" präsentierte. Beflügelt von dem damaligen Erfolg im Alten Mannheimer Neckarstadt-West-Volksbad beschlossen Ensemble-Mitglieder weiter zumachen. Der in Mannheim lebende Autor Klaus Servene schrieb das Stück: eine Art "Jedermann" - nicht für die Salzburger Festspiele, sondern für und aus Mannheim. In die groteske, aber keineswegs absurde Handlung webte er Ideen des künstlerischen Leiters Topchi genauso ein wie eigene Lyrik - beispielsweise sein Gedicht "Als mein Herzschrittmacher streikte".

 
Der Tod nimmt, er gibt aber auch - Gerechtigkeit. Denn reich oder arm interessieren ihn genauso wenig wie Herkunft und Nationalität. Am Ende sind alle gleich. Das begreift in einem schmerzhaften Prozess "ein Mensch", als er merkt, dass seine gerade gewonnenen Lotto-Millionen nichts wert sind, wenn die Zeit abgelaufen ist.
 
Das Vier-Personen-Stück "Flirt mit dem Tod" lässt reichlich Raum für Performance. Und die setzten Guramy (Mannheimer Musiker und Texter mit schauspielerischem Talent) sowie Margarita Zarkova und Michelly Nowlly mal erotisch, dann wieder komisch um. Mit Mut zu Gefühl, das an Grenzen geht.

Und weil auch nach dem Ende eines Lebens die Zukunft weiterläuft, verkündet zum Schluss ein Junge die Botschaft: "Es wird der Tag kommen ...". An dem vielleicht jene Wünsche in Erfüllung gehen, die alle Menschen bewegen - in Deutschland wie in Bulgarien oder anderswo.

(c) Waltraud Kirsch-Mayer, Mannheimer Morgen (Digitalzeitung), Mittwoch 25. Mai 2016. Unter dem Titel Mutiger „Flirt mit dem Tod“ ist der Beitrag von Waltraud Kirsch-Mayer gleichfalls in der Druckausgabe des Mannheimer Morgen erschienen (25. Mai 2016)

Ludwigshafener Rundschau (Die Rheinpfalz), Jedermann aus der Neckarstadt, 19. Mai 2016, Sarah Engesser:

Es geht hier um ganz grundsätzliche Fragen: um Leben und Tod, um Geld und Kunst, um den Gegensatz zwischen geistigen und materiellen Werten. Das Theaterstück „Flirt mit dem Tod“ stammt von Klaus Servene, der Regisseur Limeik Topchi, der schon mit Hansgünther Heyme gearbeitet hat, inszeniert es in Mannheim mit der freien Theatergruppe Unser Theater. Die Premiere ist am 20. Mai im Capitol.

Schon als Kind hatte der heute 30-jährige Regisseur den Traum, Schauspieler zu werden und studierte dann Schauspiel und Regie an der Universität Plovdiv in Bulgarien. Da er in Bulgarien wenige Möglichkeiten sah, Theater zu machen, kam er 2012 nach Deutschland. „Die Bühne ist meine Heimat, da fühle ich mich wohl. Obwohl ich noch wenig Deutsch konnte am Anfang, bin ich oft ins Nationaltheater gegangen. Theater kann man fühlen, man muss nicht jedes Wort verstehen“, sagt Topchi.

Die Idee zu „Flirt mit dem Tod“ hatte Topchi bei den Theaterarbeiten zu Hansgünther Heymes „Der Sturm“ im vergangenen Jahr, bei dem er die Hauptrolle des Prospero spielte und Regieassistent war. Das Mannheimer Theaterprojekt des langjährigen Intendanten des Theaters im Pfalzbau in Ludwigshafen brachte bulgarische und deutsche Laienschauspieler zusammen auf die Bühne und warb so für mehr interkulturelle Verständigung.

„Flirt mit dem Tod“ des in Mannheim lebenden Autors und Herausgebers Klaus Severne ist nun Topchis erste eigenständige Regiearbeit in Deutschland. (...)
 
Das Stück wirft Fragen nach Sinn und Unsinn unseres täglichen Strebens, nach unseren unerfüllten Erwartungen und Enttäuschungen auf. Gleichzeitig konfrontiert es die Zuschauer mit der Endlichkeit des Lebens“, sagt Topchi.

Es sind Fragen, die jeden Menschen – egal welcher Nation oder Religion – betreffen. Es betont so die Gemeinsamkeiten, wie sich in einer Szene am Ende des Stücks zeigt. Ein Junge dreht ganz langsam einen Globus in seinen Händen, schaut auf die Welt und sagt: „Es wird der Tag kommen, an dem die Menschen von Mensch zu Mensch sagen können, wir sind doch Geschwister unter einer Sonne.“
 
(c) Bühnentexte 2015/2016: Klaus Servene. Auch der bulgarischen Übersetzung von Emilia Draganova.

Kontakt und Leitung Ensemble "Unser Theater":
Limeik Topchi
Schauspieler & Regisseur
E-Mail: info@unser-theater.com  

Homepage 

 




Das tragische Ende des August von Kotzebue von Klaus Servene

Uraufgeführt Freitag 12. Juli 2002 an den Gräbern von Kotzebue und Sand – Hauptfriedhof Mannheim-Wohlgelegen

Im Rahmen des ersten Literatursommers Baden-Württemberg

Personen: 

Carl Ludwig Sand: Marina Tamassy

August von Kotzebue: Einhart Klucke

Polizist: Sascha Koal

Fotos: Bernhard Wondra 

gefördert vom Kulturamt der Stadt Mannheim

 

 

Gesamten Text kostenlos herunterladen (PDF)

2. Bild: Am Grabe Sands

Sand am errichteten Altar:

Herr, mitunter wandelt mich heute wieder so eine wehmütige Bangigkeit an. Aber fester Wille, feste Beschäftigung löst alles und hilft für alles. Und das Vaterland schafft Freude und Tugend; unser Gottmensch, Christus unser Herr, er ist das Bild der Menschlichkeit, die ewig, schön und freudig sein muß –

wenn ich sinne, so denke ich oft, es sollte doch einer mutig über sich nehmen, dem Kotzebue oder sonst einem solchen Landesverräter das Schwert ins Gekröse zu stoßen.

Stimme vom Lautsprecher über die Lieferung der Waffen, dazu Anlegen der Waffen zu christlicher Musik, Sand rennt an Kotzebues Grab. 

(...)



 





Beliebte Posts aus diesem Blog

Schriftsteller Jan Turovski am Ostersonntag 2025 verstorben

Aus der Enge! Zeitgenössische Literatur & postmigrantisches Theater