Hamburg-Premiere: Dimitré Dinev bei stories!Hamburg und in der Köster-Stiftung.

Das Leben feiern

Dimitré Dinev zu Gast in der Köster-Stiftung 3SAT Kulturzeit. 

Musik | Literatur | Gespräch

Bonus-Event 140 Jahre Köster-Stiftung Hamburg 

Donnerstag 26. Februar 2026 | 18 Uhr 

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Und am Freitag, dem 27. Februar 2026 | 19.30 Uhr :

Musik & Literatur bei stories!Hamburg in Eppendorf. 

Dazu Näheres in Kürze. 



Dimitré Dinev - Foto: Bernhard Wondra

Als Hommage an den 140igsten Geburtstag unserer gemeinnützigen Köster-Stiftung haben wir etwas Besonderes im Programm. Zu Gast wird der Wiener Erfolgsautor Dimitré Dinev sein, der erst kürzlich den Österreichischen Buchpreis erhielt. Und auch Manès-Sperber-Preisträger des Jahres 2023 ist. Erster Manès-Sperber-Preisträger war im Jahr 1985 Siegfried Lenz. Mit dem Großroman Zeit der Mutigen hat Dinev eine Essenz aus einem fast 57 Jahre währenden europäischen Leben vorgelegt. Und wird in Norddeutschland zum ersten Mal in der Köster-Stiftung und in der Buchhandlung stories!Hamburg daraus lesen. Eine besondere Premiere!

Ein Jahrhundert im Buch, ein Jahrhundertbuch“, sagt sein Verlag. „Der Blick über das europäische 20. Jahrhundert ist so überwältigend wie erhellend“, sagt ein berühmter Literaturkenner im Fernsehen. „Sprache ist das, was zum Schmerz vordringt. Was einen Namen für den Schmerz sucht. Sprache heilt“, sagt Dimitré Dinev.

Ein Kreis Ehrenamtlicher folgt der zuversichtlichen Aufforderung, das Leben trotz aller Widrigkeiten zu feiern, welche von diesem Buch ausgeht. Er wird zum literarischen Abend gute Musik (Karl-Heinz „Duddi“ Rohde) und ein informatives Gespräch mit dem Schriftsteller beitragen (Klaus Servene und Ilse Boésen). Lassen Sie sich überraschen!

Donnerstag 26. Februar 2026 18 Uhr | Köster-Stiftung, Meisenstraße 25, 22305 Hamburg | Saal | Anmeldung erforderlich und ab 15. Dezember 2025 möglich unter Tel. 040 / 69 70 62-0 oder am Empfang in der Stiftung | 10 € / 8 € mit Kösterkarte, der Erlös soll dem Köster-Unterstützungsfonds zugute kommen, zur Förderung sozialer und kultureller Teilhabe von finanziell nicht gut situierten Personen aus der Bewohnerschaft. 

 

 

Ein wunderbarer Erzähler, ein Wunder von einem Erzähler“ Robert Menasse

Dreizehn Jahre dauerte es, bis Dimitré Dinev, 1968 in Plovdiv geboren und 1990 nach Österreich geflohen, mit seinem Roman „Engelszungen“ einen großen Erfolg beim Lesepublikum und bei den Kritikern erzielen konnte. Bis zum Jahr 2003 war seine Zeit prall ausgefüllt mit Gelegenheitsjobs der verschiedensten Art, vom Vergolder bis zum Wurstverkäufer. Neben seinem Studium an der Wiener Universität waren sie eine reine, nicht enden wollende Herausforderung. Ein wahres Wunder, dass er gleichzeitig schrieb, erst Drehbücher, dann Stücke und Prosa, und damit dann endlich Erfolge hatte. Die Liste seiner Erfolge ist immer länger geworden, wobei bedacht werden sollte, dass Mieten monatlich zahlbar sind, Erfolge sich jedoch selten monatlich selbst auszahlen. Dimitré Dinevs Weg zum Wiener Erfolgsautor und Manès-Sperber-Preisträger 2023 war sehr lang und sehr steinig. Das sollte man bei aller Euphorie bzgl. seines „Opus Magnum“ wissen und immer mitbedenken. Er hat schmerzlich selbst erfahren, was prekäre Lebenssituationen und schwere Erkrankungen von geliebten Mitmenschen bedeuten. Darüber hinaus weiß er gut, was es heißt, in einer Diktatur zu leben. Die weit über tausend Seiten seines zweiten Romans wurden per Hand niedergeschrieben und dann per Diktat in digitale Form und schließlich durch Kein & Aber in den sorgfältigen Druck gebracht. 

Texte von Dimitré Dinev sind inzwischen in mehr als fünfzehn Sprachen übersetzt worden. Seine Theaterstücke wurden u. a. in Österreich, Deutschland, Bulgarien und Rumänien aufgeführt. Er betätigt sich auch als Förderer und Herausgeber, als Juror und Sprecher für „das absolut Menschliche“.

Dinev ist verheiratet, Vater zweier Töchter (10 und 16) und lebt als freier Schriftsteller in Wien. 2003 erlangte er die österreichische Staatsbürgerschaft. 

Karl-Heinz Rohde sorgt für musikalische Momente 

Foto: Michael Solscher

Allround-Musiker und Keyborder Karl-Heinz Rohde ist besonders in und um Hamburg-Bergedorf als „Duddi“ sehr bekannt. Dort ist er aufgewachsen und rockte schon mit den „Feels“, der Hausband im legendären Bergedorfer Treffpunkt „Easy“. Den beliebten Treff hat er in den 1970iger Jahren mitbegründet. Es folgten zahllose Auftritte mit den „Forum Stompers“, einer Jazz-Formation, mit der er auch in New York und New Orleans auftrat. In New Orleans wurde er als Ehrenbürger ausgezeichnet. „Duddi“ spielte in verschiedenen Bands in Jazz- und Musikclubs, auf Stadtfesten, beim Hafengeburtstag, auf dem Hamburger DOM. Mit den „Bille Boys“ musizierte er auch schon mal in einem Hamburger Knast. Musik ist in vielen Gattungen und Stilen sein Credo und immer noch, nach vielen Jahrzehnten, sein Lebenselexier. Gemeinsame Auftritte mit seinem Sohn Hauke und seiner Tochter Uli, die zwischen Bergedorf und Paris pendelt, sind jeweils Höhepunkte für die Musikerfamilie. Uli Rohde ist in Paris berühmt, als Sängerin und für ihr großes Engagement für den Maghreb und die Kabylen. Aktuell unterstützt sie dort das Engagement für die Freilassung des algerischen Schriftstellers Boualem Sansal (Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2011).  

Ilse Boésen und Klaus Servene moderieren

Foto: Karl-Heinz Rohde

Ilse Boésen ist seit ein paar Jahren wieder in Hamburg zurück. Lange Zeit lebte und arbeitete sie in den Golfstaaten. Sie spricht arabisch und schreibt zuweilen über manche ihrer spannenden Erfahrungen im Köster-Magazin, dessen Redaktion sie angehört. Bevor sie in die Golfstaaten für einige Jahrzehnte umsiedelte, arbeitete sie in der STERN-Redaktion, kennt Henri Nannen noch persönlich. Geboren in Eppendorf, getauft in der Auferstehungskirche am Tieloh, in der Nachbarschaft der Köster-Stiftung, ist sie in ihre alte Heimat zurückgekehrt. Mit Empathie und Neugier entdeckt sie diese seitdem immer wieder neu. Frau Boésen initiiert und moderiert Diskussionsrunden in der Köster-Stiftung, wie den "Politischen Zirkel", sie organisiert außerdem beliebte Ausflüge für die Bewohnerschaft und Gäste. Beispielsweise zu Airbus in Finkenwerder, zum Flughafen Hamburg, zur Krypta im Michel, zur Hamburger Staatsoper. An Musik und Literatur ist sie gleichfalls interessiert und blickt der Moderation mit Freude entgegen.

Auch Klaus Servene freut sich auf den Abend. Er gehört gleichfalls der ehrenamtlichen Redaktion des Köster-Magazins an und lebt seit gut acht Jahren mit Ehefrau Anke in Hamburg-Barmbek. Der Autor und Ex-Herausgeber hat vor dreißig Jahren mit dem literarischen Schreiben begonnen. Diverse Förderungen und Preise und die Herausgabe vieler Texte und Bücher anderer Autorinnen und Autoren folgten. Sie gaben Mut und Zuversicht gerade auch in schweren Zeiten. Seit 25 Jahren kennt und schätzt er Dimitré Dinev. „Das Leben feiern!“ ist an diesem Abend für ihn auch ein sehr persönliches Thema.

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22. Mai 2023: Manès Sperber-Preis an Dimitré Dinev verliehen 

Der „Manès Sperber-Preis“ wird seit 1985 von der Manès Sperber-Gesellschaft (MSG) in Zusammenarbeit mit dem für Kunstagenden zuständigen Bundesministerium vergeben. Die Vergabe erfolgt seit 2009 zweijährig. Erster Preisträger war 1985 Siegfried Lenz.
"Ausgezeichnet werden hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des gesellschaftspolitischen Romans, der politisch-literarischen Essayistik oder der gesellschaftspolitisch bedeutsamen Kulturphilosophie, die im weitesten Sinn mit Manès Sperber, seinem Werk und seiner Zeit zu tun haben."
 

Laudatio: Jochen Hörisch, Literatur- und Medienwissenschaftler
Überreichung der Urkunde: Jürgen Meindl, Leitung der Sektion Kunst und Kultur des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport
Gespräch: Dimitré Dinev und Wolfgang Müller-Funk, Präsident der Manès Sperber-Gesellschaft
Moderation:
Marcus Patka, Jüdisches Museum Wien
Musik: Konstantin Wladigeroff (Klavier & Klarinette), Alexander Wladigeroff (Trompete & Flügelhorn), Benjy Fox Rosen (Bass & Gesang)
 
Eine Kooperationsveranstaltung der Manès Sperber-Gesellschaft und des Jüdischen Museums Wien
 
(Fotos: privat)
 
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Nie wieder. Wie sicher ist das europäische Friedensprojekt? 12. März 2008, Burgtheater Wien - mit Birgit Minichmayr, Elisabeth Orth, Klaus Bachler, Klaus Maria Brandauer, Johannes Krisch - Rede von Jorge Semprún, gelesen von Rudolf Scholten - Rede von Dimitré Dinev (Foto: Klaus Servene).

Mit seiner Rede zu den Reizworten "Europa", "Frieden" und "Sicherheit" entpuppte sich Dimitré Dinev als ein ebenso kluger wie gewitzter Rhetoriker: "Frieden ist das Wort, dem ich, seit ich in Österreich bin, am häufigsten auf Friedhöfen begegnet bin. Es ist das Wort danach [...]. Im Unterschied zum Frieden begegne ich dem Wort Sicherheit tagtäglich. Ich lese es in Zeitungen oder auf Plakaten, die die Haltestellen zieren.
DER STANDARD

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