Europabreviere 1, 2 und 3

Europabrevier 1 (Klaus Servene, Hg.)
2.Auflage 2013, 216 Seiten, kartoniert, Mannheim: Andiamo-Verlag Monika Kürten, ISBN: 978-3-936625-18-9, € 14.80 (beim Verlag vergriffen)

Interview mit Daniel Glattauer; Jochen Hörisch und Jürgen Nielsen-Sikora zur geplanten Bewerbung der Stadt Mannheim zur "Europäischen Kulturhauptstadt".
Beiträge von Dimitré Dinev, Massum Faryar, Meinrad Braun, Marica Bodrožić, Thomas Frahm, Minnet Atil, Ingeborg Endres-Häusler, Ariane Böckler, Ina Weixler, Stephan Weiner, Rolf Bergmann, Hanno Millesi, Sabine Trinkaus, Adolf Kutschker, Charles Bukowski, Sylvie Schenk-Gonsolin, Cherno Albany, Evelina Jecker-Lambreva, Werner Weimar-Mazur, Rea Revekka Poulharidou, Siegfried Einstein, Doris Bewernitz, Martina Sens, Peter-Paul Zahl, Wolfgang Klein, Ilka Christiane Haederle, Sunil Mann und - aus dem Russischen übersetzt - von Marlies Bilz-Leonhardt und Angelika Starobinskaja: von Marina Stepnova.

Inhalt 2. Auflage Europabrevier 1 (April 2013):
1| »Eine Lust, hier zu leben«|Fragen an Jochen Hörisch|7
2| Mannheimer Schule für Europa|Thomas Frahm|10
3| Eine Fernreise von Nahem|Minnet Atil|11
4| Buzkashi; Leseprobe|Massum Faryar|16
5| Frühstück mit Massum Faryar|I. Endres-Häusler|27
6| Die innere Spur deines Namens|Marica Bodrožić|28
7| Zaungast|Ariane Böckler|33
8| Kirschen im Winter|Ina Weixler|38
9| Stadtschreiber gesucht|Rolf Bergmann|46
10| Dir zuliebe|Hanno Millesi|49
11| Frühstück mit Robert Gernhardt|I.Endres-Häusler |55
12| Günders Grenzen|Sabine Trinkaus|56
13| Frühstück mit Nietzsche|I. Endres-Häusler|63
14| Bilder für den Himmel|Adolf Kutschker|64
15| Mannheim, Germany|Charles Bukowski|65
16| Der Läufer im Regen|Sylvie Schenk-Gonsolin|66
17| Ich denke uns eine Zukunft|Cherno Albany|70
18| Ion|Dimitré Dinev|71
19| Aysel|Evelina Jecker-Lambreva|75
20| Manchmal sind Gedichte|Werner Weimar-Mazur|84
21| Der Park; Leseprobe | Meinrad Braun|85
22| Die Träume der Fische|R. R. Poulharidou|97
23| Schlaflied für Daniel|Siegfried Einstein|102
24| Altes und neues Alphabet|Martina Sens|104
25| Courage |Doris Bewernitz|1o6
26| Dienstanweisung | Ilka Christiane Haederle |110
27| Der Brief|Sunil Mann |118
28| Der Termin|Sunil Mann |126
29| Interview mit Daniel Glattauer|Stephan Weiner|135
30| Eine Handvoll Unordnung |Stephan Weiner|141
31| Auf zum Erdbeerparadies|Peter-Paul Zahl|153
32| Bruchstück 2020 – Über Kultur, Stadt und das Kap Europa|Jürgen Nielsen-Sikora|159
33| Plopp|Wolfgang Klein |173
34| Regen für alle | Ilka Christiane Haederle |183
35| Europa in Arbeit|Doris Bewernitz |186
36| Donau Blues| Meinrad Braun |188
37| Keinen Fisch!| Meinrad Braun |193
38| Die schwarze Katze | Marina Stepnova |202

Inhalt Erstausgabe 2011:

1| »Eine Lust, hier zu leben« | Fragen an Jochen Hörisch | 7
2| Mannheimer Schule für Europa | Thomas Frahm | 10
3| Wachen und wach werden | Vladimir Zarev | 13
4| Warten auf den Erlöser | Thomas Frahm über Vladimir Zarev | 18
5| Eine Fernreise von Nahem | Minnet Atil | 21
6| Buzkashi; Leseprobe | Massum Faryar | 26
7| Ralf Günther über Massum Faryar | 38
8| Frühstück mit Massum Faryar | Pega Mund | 43
9| Die innere Spur deines Namens | Marica Bodrožić | 44
10| Zaungast | Ariane Böckler | 49
11| Kirschen im Winter | Ina Weixler | 55
12| Zustand #3 | Stephan Weiner | 64
13| Stadtschreiber gesucht | Rolf Bergmann | 66
14| Dir zuliebe | Hanno Milesi | 70
15| Frühstück mit Robert Gernhardt | Pega Mund | 77
16| Günders Grenzen | Sabine Trinkaus | 78
17| Frühstück mit Nietzsche | Pega Mund | 86
18| Bilder für den Himmel | Adolf Kutschker | 87
19| Mannheim, Germany | Charles Bukowski | 88
20| Der Läufer im Regen | Sylvie Schenk-Gonsolin | 89
21| Ich denke uns eine Zukunft | Cherno Albany | 94
22| Ion | Dimitré Dinev | 95
23| Aysel | Evelina Jecker-Lambreva | 100
24| Manchmal sind Gedichte | Werner Weimar-Mazur | 110
25| Gold-Gräber | Thomas Kösters | 111
26| Der Park; Leseprobe | Meinrad Braun | 116
27| Die Träume der Fische |Rea Revekka Poulharidou | 129
28| Krakau |Maria E. Brunner | 135
29| Schlaflied für Daniel | Siegfried Einstein | 137
30| Abendstille | Klaus Servene | 139
31| Altes und neues Alphabet | Martina Sens | 139
32| Europa in Arbeit | Doris Bewernitz | 141
33| Grenzüberschreitung | Interview mit Uwe Kräuter | 143
34| Robert Menasse via Facebook |Plötzlich eine überbordende Freundschaft | Klaus Servene | 173
35| Vermint; Claus Probst | Buchempfehlung

Thomas Frahm / Klaus Servene (Hg.): europabrevier grenzenlos 2 – eine literarische Bulgarienreise, ein Puzzle & andere Wegbeschreibungen aus der Enge; Andiamo-Verlag Monika Kürten, Mannheim Juni 2012; 248 Seiten, kartoniert; 15.80 €. ISBN: 978-3-936625-19-6 (beim Verlag vergriffen)

>Was beim Lesen erstaunt, ist die Bandbreite der Stile, Formen und künstlerischen Herangehensweisen. Sie reicht von historischen Erzählungen über polemische Reportagen bis hin zur fantastischen Lyrik.< Maria Herlo, Mannheimer Morgen

Die zweite Ausgabe des »literarisch engagierten Europabreviers« hat die Bulgarische Literatur zum Schwerpunkt. Die dreizehn Stimmen, die uns sowohl in die Geschichte wie die Gegenwart Bulgariens führen, sprechen vielfach bereits durch ihre Namen: Christo Botev, Stojan Mihajlovski, Konstantin Pavlov, Angel Wagenstein, Vladimir Zarev, Kalin Terzijski, Galina Zlatareva, Ivan Kulekov, Mirela Ivanova, Kristin Dimitrova, Dimo Alexiev, Paraskeva Nikoltscheva-Mau.

Erstmals wird hier ein Text aus Georgi Markovs »Reportagen« in Deutsch gedruckt, die den Anlass boten für den legendären »Regenschirmmord« am 7.September 1978 in London, dem Geburtstag des damaligen kommunistischen Machthabers in Bulgarien, Todor Shivkov.

In profunden Essays von Jürgen Nielsen-Sikora zu Christian Linder und von Manfred Loimeier zur deutschen Sprache als »zollfreiem Imaginationsraum« setzen auch diese Autoren neue Lese- und Denkimpulse. Auch durch Beiträge von Meinrad Braun und der Herausgeber soll erneut erreicht werden, was - bezogen auf die Erstausgabe - der Mannheimer Morgen: reizvoll vielfältig nannte.

»Meine Sache ist die, im Gesamt der bulgarischen Verhältnisse etwas zu finden, das uns auf beeindruckende Weise einen neuen Akzent dessen vermittelt, was es heißt, Mensch zu sein.« Thomas Frahm

Inhalt:

01| Ivan Kulekov | Ich bin nicht da | 7
02| Vorwort | Thomas Frahm | 11
03| Kyrill und Method | Stojan Mihajlovski | 20
04| Aus dem Vorleben eines Befreiungskämpfers | Galina Zlatareva | 24
05| Hadshi Dimiter | Christo Botev | 42
06| Abraham, der Schluckspecht | Angel Wagenstein | 45
07| Der Oberleutnant und die Nacht | Georgi Markov | 56
08| Das Wunderbare in der Poesie | Konstantin Pavlov | 73
09| Gespräch mit einem Araber | Kalin Terzijski | 77
10| Drohne | Meinrad Braun | 89
11 | Privatkloster | Vladimir Zarev | 90
12 | Bulgarien – das bin ich... | Paraskeva Nikoltscheva-Mau | 102
13| Sieben Gedichte | Mirela Ivanova | 116
14| Kommt er? | Kristin Dimitrova | 126
15| Sechs Versuche in Aufrichtigkeit | Dimo Alexiev | 137
16| Zu Fuß durch Sofia | Thomas Frahm | 146
17| Ein Haus in Bulgarien | Klaus Servene | 164
18| Der Schatten des Körpers des Schriftstellers | Jürgen Nielsen-Sikora | 190
19| Die deutsche Sprache als zollfreier Imaginationsraum | Manfred Loimeier | 233
20| Die Herausgeber| 246

Europabrevier 3 in der Edition Andiamo im Wellhöfer-Verlag, Mannheim.

Zum Abschluss der Europabrevier-Reihe Hier der Mannheimer Künstler Franz Bellmann auf seiner Website. 

Nikolaj Tabakov: Ja. Roman. Europabrevier 3. Edition Andiamo im Wellhöfer-Verlag, Mannheim 2013, 464 Seiten, kartoniert, 18€, ISBN 9783954281268

Und da erschrak Kamen Enev (...) sein Herz erstarrte. Es war nicht der Tod, der ihm so viel Angst einjagte, er ängstigte sich nur, weil Matejkos Sterben so lange gedauert hatte, ihn erschreckte der Zaun, den Matejko, Brigadier der dritten Montagebrigade, um sein Grundstück errichtete. Das soll es sein?, fragte sich Kamen Enev. Ist das der Sinn des Lebens?

Ruhig und malerisch liegt es vor unseren Augen: das Tal Stram, im Süden Bulgariens im Rhodopa-Gebirge gelegen. Doch die Ruhe täuscht. In den Wäldern kämpft der Forsthüter Gevatter Wolf gegen Holzdiebstahl und Wilderei - und gegen seine Sprachlosigkeit. Wird ihn die Witwe Sewda heilen? Hoch oben auf dem Berg hat sich in der Enjov-Burg, im Haus seiner alteingesessenen Familie, Kamen Enev niedergelassen. Ein totes Gesicht, das aus dem Dunkel der verregneten Nacht mit Wucht an sein Fensterglas geschleudert wird und plötzlich buchstäblich daran klebt, wird zum Schlüssel der Ereignisse, die folgen. Kamen, der sich als »Heiler« sieht, rettet das Leben von Wesko Maslarov, den man in den Dörfern wegen eines Geburtsfehlers »das Hinkebein« nennt. Aus Eifersucht ist er fast zu Tode geprügelt worden, weil ihn das schönste Mädchen im ganzen Tal, Bozhana, trotz seiner Behinderung zum Freund erwählt hat. Keine Prügel ohne Folgen: Wesko verstummt und wird zum kalten Egoisten ... Die Idylle in den Rhodopen täuscht also ganz gewaltig. Und als Neureiche aus der Stadt versuchen, im Tal Boden zu gewinnen, d.h. es in eine Immobilie zu verwandeln (»Privatisierung«), da gerät selbst der türkischstämmige Schmied Nuri in aufrührerische Wallung. Der Forsthüter macht mobil, auch die Roma Agamemnons beteiligen sich begeistert am Widerstand gegen die von korrupten Geschäftemachern in Politik und Wirtschaft gesteuerte Staatsmacht ... wie wird es weitergehen? Mit den Leuten vom Stram-Tal, mit der schönen Bozhana, mit Kamen und dem schließlich schriftstellernden Wesko? Mit dem Kampf um Anerkennung, um Erhaltung der eigenen Würde, um Lebenssinn? Und wie wird es enden?

Das Drama im Menschen wird hier entworfen. Und dessen andere, realistische Seite, die Komik. Eine Welt am Rand Europas wird hier erschaffen, und ja, zugleich ein Panorama, das uns alle angeht, erst recht uns Europäer.

Die bulgarische Literaturkritik bescheinigte dem Autor den Status einer »außergewöhnlichen Begabung in der literarischen Landschaft des Landes«, rühmte seine Tragikomik und seine »saftige bulgarische Sprache«, sowie seine Fähigkeit, »am Puls der Zeit« zu sein.

Mit dem Roman »Ja« erscheint nun erstmals ein Werk des Autors in deutscher Sprache, von fein und zugleich tiefsinnig bis »saftig deutsch« übertragen von der Lyrikerin, Romanautorin und Übersetzerin Rumjana Zacharieva. 

Von links: Dirk Mühlbach, Bettina Franke und Klaus Servene mit dem Roman ‚JA‘ von Nikolaj Tabakov am 14.05.2013 im KulturCafé Filsbach, Mannheim

 

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